Das vergangene Digitalcafé „Umgang mit Fake News und Hassrede: Medienkompetenz als Demokratiekompetenz“ des Kompetenznetzwerks Demokratiebildung im Jugendalter zog über 80 Teilnehmende aus der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit an. Bei der Veranstaltung hielt Lidia de Reese, Referentin für Medienbildung bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Dienstanbieter (FSM e.V.) zuerst einen Impulsvortrag über Desinformation und Hassrede. Darin erklärte sie, wie Desinformation verbreitet wird, Inhalte manipuliert werden und auf welche Rhetoriken Täter*innen zurückgreifen, wenn sie Hate Speech gezielt gegen bestimmte Personen oder Menschengruppen richten. Es ist wichtig, dass Lehr- und Fachkräfte sich mit diesen Problematiken vertraut machen: Laut der JIM-Studie 2023 treffen 58 Prozent aller Jugendlichen und junger Erwachsenen im Monat auf Desinformation im Internet und über ein Drittel begegnet ebenso häufig Hassrede.

In ihrem Vortrag betonte de Reese, wie wichtig es sei, mit Jugendlichen ins Gespräch über Desinformation und Hassrede zu treten. Dabei spielen sowohl Prebunking, die präventive Sensibilisierung für kritische Inhalte, als auch Debunking, die Richtigstellung und Aufklärung von Fake News und Hate Speech, eine bedeutende Rolle. Dazu wurden praktische Tools und Materialien vorgestellt, welche sich leicht in den Unterricht integrieren lassen und interaktiv als Spiel oder Quiz die Medienkompetenz von Schüler*innen stärken. Auch wurde hervorgehoben, dass viele verschiedene Faktoren bei der Meinungsbildung eine Rolle spielen und dass man andere Meinungen aushalten können muss, solange diese sich im demokratischen Spektrum befinden, und diskutieren können muss. Lehrkräfte sollten Jugendliche dementsprechend auf ihre Ablehnung gegenüber bestimmten Meinungen oder journalistischen Beiträgen ansprechen, die Gründe dafür herausfinden und sie auf Alternativen, sowie auf mögliche Filterblasen, in denen sie feststecken könnten, hinweisen. Oft hilft es auch, in den Austausch mit den Eltern zu treten, da diese häufig Einfluss auf die Meinungsbildung ihrer Kinder haben. Unterstützende Ressourcen und Anlaufstellen für die Elternarbeit und den Unterricht wurden in einem TaskCards Board für die spätere Nutzung gesammelt.

Abschließend tauschte man sich in Kleingruppen dazu aus, welche Themen und Probleme die Pädagog*innen derzeit besonders beschäftigen und welche offenen Fragen zu Desinformation, Hassrede und dem Umgang damit noch bestünden. Die Antworten auf einige dieser Fragen, beispielsweise wie man sein Debunking möglichst effektiv verpackt oder wie man Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus ihrer Filterblase helfen kann, finden Sie in diesem Resümee des Digitalcafés zum Nachlesen wieder.